MUSIKTHEATER-PROJEKT der zweiten Jahrgangsstufe 2022/23
Projektleitung Franziska Kuenne und Barbara Henneberg zu der CD „Morgens mit Zitrone“ (Lieder mit Geschichten und szenischen Texten von B. Henneberg ©) verknüpft mit Aspekten der Vielfalt/Diversität und dem Thema Umwelt.
Das Jahrgangsprojekt der zweiten Klassen mit dem Schwerpunkt Theater und Musik wurde in diesem Schuljahr schon nach einigen Wochen des Theaterunterrichts im November 2022 mit einer Projektwoche vertieft. Jede Klasse hat sich für ein bis zwei Lieder der CD „Morgens mit Zitrone“ entschieden und wir sind auf unterschiedliche Weise singend, tanzend, sprechend in die bunten Welten der Lieder und Geschichten eingetaucht. In der Projektwoche bekamen wir Unterstützung von Maike Klapprodt (Tanzchoreographin), die jeweils einen Vormittag mit einer Klasse eine kurze Bewegungssequenz zu den Liedern entwickelt hat. Die Klassenlehrer*Innen haben parallel dazu begonnen, mit den Kindern und uns Ideen für Requisiten, Kostüme und Teile des Bühnenbildes zu planen, die nach und nach im Schuljahr umgesetzt werden.
Alle zweiten Klassen haben jede Woche eine Theaterstunde, in der wir – Franziska Kuenne und Barbara Henneberg – das Projekt unter Einbeziehung wichtiger theaterpädagogischer Aspekte u.a. musikalisch, tänzerisch, sprachlich und szenisch mit den Liedern und Szenen weiterentwickeln.
Kern des Projektes ist es, die Kinder in die Vielfalt unserer Lebenswelten und zu führen. Immer wieder greifen wir dabei u.a. die Aspekte der Diversität und Umweltzerstörung auf. Die Lieder der CD mit ihren Geschichten wurden von B. Henneberg dementsprechend in den Szenen und durch zusätzlich komponierte Lieder für das Projekt erweitert. Sie eignen sich wunderbar, um uns mit den Schüler*Innen diesen Themen anzunähern.
Wie fühlt sich z.B. eine kleine Gans, die doch lieber als schöner großer Pfau ihr Leben erfahren möchte. Das Thema „Anders sein“ bzw. „Anders sein wollen“ wird hierbei weiter vertieft. Dabei spüren die Kinder eigenen Impulsen und Ideen nach und wir greifen diese gemeinsam für die Szenen auf.
So gibt es nicht nur eine entspannte Wasserwelt, in der die „Klitzekleine Glitzerwelle“ lustig zum Strand rollt. Nein – die Fische, Quallen und Hummer haben großen Kummer, weil (Mikro‑)Plastik ihren Lebensraum zerstört. Durch Personifizierung des Plastiks können sich die Kinder als Meeresbewohner dialogisch mit dem Plastik auseinandersetzen.
Auch nimmt das Thema „Beziehung“ durch ungewöhnliche Paarbildungen einen wichtigen Raum ein. Wie kooperieren die Wassertropfen mit den Sonnenstrahlen, um zu Regenbögen zu werden, oder wie ist es möglich, dass die kleinen Meisen als Freunde mit den großen Adlern in einem Nest landen? Wie definiert sich dabei mein Wert und wieviel Toleranz braucht es in einer Beziehung? Dem spüren wir mit Körper- und Entspannungsübungen und deren Reflexion zusammen mit den Kindern nach. Dabei geht es uns darum, den Kindern viele Wege und einen flexiblen Umgang mit der eigenen Rolle aufzuzeigen. Das Umdenken der eigenen Bestimmung wird z.B. durch kleine Vampire und Fledermäuse thematisiert. Die Vampire ändern ihre Rolle. Sie trinken lieber Traubensaft als Blut und werden zu Wächtern der sterbenden Wälder. Sie überzeugen die Fledermäuse, mitzumachen.
Neben einzelnen Rollen inszenieren wir auch viele Gruppenszenen. Diese setzen wir besonders durch Chorisches Sprechen, Rhythmus-Performances und Bewegungschoreographien um. In der Textzeile:
„Ob Pfau oder Gans, ob Huhn oder Pferd, wir alle sind wichtig – Mega Gold wert!“ spiegelt sich unser Kernanliegen – die Vermittlung der Gleichwertigkeit in der Vielfalt von allen Lebewesen.
Das Musiktheaterprojekt erstreckt sich bis zum Spätsommer 2023. Im Juli wird es weitere Projekttage geben. Auch vor den Vorführungen zur Einschulung wird es noch einmal intensive Probentage geben.
Wir freuen uns über diese Projektzeit mit allen Kindern!
Herzlichst
Barbara Henneberg (Autorin, Komponistin, Regisseurin u.a. Theater für Kinder Hamburg)
Franziska Kuenne (FL Theater / Theaterlehrerin an der GS Bahrenfelderstraße)